Ich liebe es mir Buchzitate rauszuschreiben,
die ich euch natürlich wie immer nicht vorenthalten möchte :)
Seite 78-79 // "Also erzählte Wenn der Wasser-Dschinn Harun vom Meer der
Geschichtenströme, und obwohl Harun von einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit
und des Versagens erfüllt war, begann der Zauber des Meeres seine Wirkung auf
ihn auszuüben. Denn als er tief ins Wasser blickte, sah er, daß es aus
tausend-tausend-tausend-und-einer verschiedenen Strömung bestand, jede von
einer anderen Farbe, die sich ineinander verflochten und verschlangen wie eine
flüssige Tapisserie von atemberaubender Vielfalt. Wie Wenn ihm erklärte, waren
das die Geschichtenströme, und jeder farbige Strang repräsentierte und
enthielt eine einzelne Erzählung. Verschiedene Teile des Meeres enthielten
verschiedene Erzählformen, und da alle Geschichten, die jemals erzählt worden
waren, sowie viele, die gerade erzählt und ausgedacht wurden, hier zu finden
waren, stellte das Meer der Geschichtenströme die größte Bibliothek des
Universums dar. Und da die Geschichten hier in flüssiger Form aufbewahrt
wurden, behielten sie die wundersame Fähigkeit, sich zu verändern, sich in
neue Versionen ihrer selbst zu verwandeln, sich mit anderen Geschichten zu
vereinen und dadurch zu wieder neuen Geschichten zu werden; so daß das Meer
der Geschichtenströme, im Gegensatz zu einer Bibliothek, weit mehr war als ein
Lagerraum für Erzählungen. Denn es war nicht tot, sondern lebendig".
Seite 136 // "Das macht die Liebe", erklärte ihm Mali. "Das alles bewirkt
einzig die Liebe, die eine ganz wunderbare und schneidige Angelegenheit ist.
Aber sie kann auch etwas sehr Törichtes sein."
(Bild- und Zitatrechte: Penguin Verlag)
Seite 225 // "Im Laufe der Zeit hatte Sandy so etwas wie liebevolle Zuneigung
zu Charlotte und Steve entwickelt. Sie war sich sicher, dass beide im Grunde
anständige Menschen waren, die anderen nicht absichtlich weh taten. Für den
Moment hatten sie sich selbst aus den Augen verloren, aber das gehörte nun mal
zum Leben dazu."
Seite 242 // "Sie meinten mal, eine Ehe baut man gemeinsam nach und nach auf,
wie eine Mauer aus einzelnen Steinen. Aber romantische Liebe ist wie eine
Droge, die nimmt man und ist sofort drauf, alles ist perfekt. Das Problem ist
nur, dass die Wirkung irgendwann nachlässt."
(Bild- und Zitatrechte: Diogenes Verlag)
Seite 22 // "Der Sonntag ist nicht so gewesen, der Sonntag war immer scheiße,
denn da hatte alles zu, und der nächste Tag war immer ein Montag, und das war
ein Gefühl wie kurz vor dem Ende der Welt."
Seite 114 // "Mugos Regeln sind oft ganz logisch, wie sich das eben für Regeln
gehört, und trotzdem fallen sie niemandem sonst auf. Zum Beispiel, dass es
zwei Varianten von Liebe gibt, und die sind wie zwei Leuchtmittel: Glühbirnen,
die hübsch sind und gleich zu Anfang ganz hell, und Energiesparlampen, die
sind hässlich und erst schummerig, aber nach einer Zeit leuchten sie immer
mehr und halten ewig."
(Buch- und Zitatrechte: Suhrkamp Verlag)
Seite 79 // "Meine Hand ist nicht ruhig. Man braucht eine ruhige Hand, um
Make-up aufzutragen, aber ich bin nicht in Übung. Es erschien mir nie
besonders sinnvoll, meine Unzulänglichkeiten zu überdecken- Ähnlich zwecklos
wie das Verwenden von Duftspray beim Verlassen der Toilette - am Ende riecht
es unweigerlich nach parfümierter Scheiße."
Seite 209 // "Wie ich herausgefunden habe, bekommt man eine Sache am besten aus dem Kopf, indem man sich staffelweise Fernsehserien anschaut. Die Stunden vergehen, während ich auf meinem Bett liege, mir Erdnüsse in den Mund stopfe und auf den Bildschirm meines Laptops starre."
Seite 221 // "Ihre Schultern beben, aber ihren Lippen entweicht kein Ton. Hat ihr niemand gesagt, wie schmerzhaft es ist, stumm zu weinen?"
Seite 209 // "Wie ich herausgefunden habe, bekommt man eine Sache am besten aus dem Kopf, indem man sich staffelweise Fernsehserien anschaut. Die Stunden vergehen, während ich auf meinem Bett liege, mir Erdnüsse in den Mund stopfe und auf den Bildschirm meines Laptops starre."
Seite 221 // "Ihre Schultern beben, aber ihren Lippen entweicht kein Ton. Hat ihr niemand gesagt, wie schmerzhaft es ist, stumm zu weinen?"
(Bild- und Zitatrechte: Blumenbar/Aufbau Verlag)
Wer ist Edward Moon? von Sarah Crossan
Seite 65 // "Du kannst alle möglichen Fakten über jemanden kennen
- Größe, Gewicht, wie er sein Frühstücksei mag-,
aber du wirst nie Gewissheit darüber haben, was ihn in seinem Herzen umtreibt."
Seite 252 // "Ich weiß nicht, warum ich sie nicht in den Arm genommen, ihr nicht gesagt habe, dass es okay ist, dass ich weiß, sie wollte mich nicht verletzen, dass wir manchmal Leute mögen, die wir nicht mögen sollten, und wenn wir dann erst mal fühlen, was wir fühlen, ist es schon zu spät."
Wer ist Edward Moon? von Sarah Crossan
Seite 65 // "Du kannst alle möglichen Fakten über jemanden kennen
- Größe, Gewicht, wie er sein Frühstücksei mag-,
aber du wirst nie Gewissheit darüber haben, was ihn in seinem Herzen umtreibt."
Seite 252 // "Ich weiß nicht, warum ich sie nicht in den Arm genommen, ihr nicht gesagt habe, dass es okay ist, dass ich weiß, sie wollte mich nicht verletzen, dass wir manchmal Leute mögen, die wir nicht mögen sollten, und wenn wir dann erst mal fühlen, was wir fühlen, ist es schon zu spät."
(Bild- und Zitatrechte: Mixtvision Verlag)
Vater unser von Angela Lehner
Seite 87 // "Naja", sage ich, "die Menschen glauben immer, man bemerkt ihre Wunden nicht, solange sie nicht auf der Haut sind. Aber das stimmt nicht. Man sieht ihnen ihre inneren Narben immer an. Man sieht es an der Art, wie sie einen grüßen, wie und ob sie Danke sagen, wenn man etwas für sie getan hat."
Vater unser von Angela Lehner
Seite 87 // "Naja", sage ich, "die Menschen glauben immer, man bemerkt ihre Wunden nicht, solange sie nicht auf der Haut sind. Aber das stimmt nicht. Man sieht ihnen ihre inneren Narben immer an. Man sieht es an der Art, wie sie einen grüßen, wie und ob sie Danke sagen, wenn man etwas für sie getan hat."
(Bild- und Zitatrechte: Hanser Literaturverlage)
Ich komme mit von Angelika Waldis
Seite 16 // "Alleinsein ist o.k. Alleinheit ist die Einheit mit dem All."
Seite 24-25 // "Ich stecke meinen Zeigefinger in ihre Faust und lass ihn da.
"Was bedeutet das?", fragt Elsie.
"Nichts", sag ich, "ich will einfach spüren, dass du warm bist und darum am Leben."
"Ein Heizkörper ist auch warm, ist er darum am Leben, du Fröstling?"
"Nein, nur wenn er Fröstling zu mir sagt."
Ob sie es nicht seltsam finde, dass wir am Leben seien, frage ich. Nein, Elsie findet es nicht seltsam, nur schön.
"Ist doch irgendwie unheimlich", sag ich, nur weil vor zwanzig Jahren zwei Spermien schneller waren als ein paar Millionen andere, sitzen wir jetzt hier. Was ist Leben? "Was ist Leben, Elsie, weißt du's?" Elsie streckt mir einfach die andere Faust hin. Ist das Leben, wenn sich ein Blatt Papier im Luftstrom wölbt? Wenn eine Sternschnuppe aufglimmt? Wenn ein Bakterium im Joghurt hockt? Wenn mein Schuh einen Geruch abgibt? Ist das Leben, wenn zwei Algen sich finden, und sollen sie sich dafür bedanken, und wenn ja, bei wem? Elsie findet, ich frage zu viel. Ich sollte es einfach entgegennehmen, dieses Leben. "Hast es gratis gekriegt, sei doch froh. Und kannst es jederzeit wieder loswerden, auch nicht schlecht."
Seite 26-27 // "Sehnsuchtreise klingt schön. Aber Vita hat keine Sehnsucht und ist nicht sicher, ob sie Sehnsucht möchte. Sehnsucht macht bloß krank oder traurig. Ein bisschen krank und traurig ist sie auch ohne Sehnsucht."
Seite 29 // "Mir geht es gut, sagt sie. Gut heißt, es geht mir so, wie es einem in meinem Alter und in meiner Situation zu gehen hat. Vieles ist schlecht, aber das ist normal, und normal ist gut."
Seite 145 // "Im Himmelreich wird es so sein, dass man Leute trifft, die man nie wiedersehen wollte."
Ich komme mit von Angelika Waldis
Seite 16 // "Alleinsein ist o.k. Alleinheit ist die Einheit mit dem All."
Seite 24-25 // "Ich stecke meinen Zeigefinger in ihre Faust und lass ihn da.
"Was bedeutet das?", fragt Elsie.
"Nichts", sag ich, "ich will einfach spüren, dass du warm bist und darum am Leben."
"Ein Heizkörper ist auch warm, ist er darum am Leben, du Fröstling?"
"Nein, nur wenn er Fröstling zu mir sagt."
Ob sie es nicht seltsam finde, dass wir am Leben seien, frage ich. Nein, Elsie findet es nicht seltsam, nur schön.
"Ist doch irgendwie unheimlich", sag ich, nur weil vor zwanzig Jahren zwei Spermien schneller waren als ein paar Millionen andere, sitzen wir jetzt hier. Was ist Leben? "Was ist Leben, Elsie, weißt du's?" Elsie streckt mir einfach die andere Faust hin. Ist das Leben, wenn sich ein Blatt Papier im Luftstrom wölbt? Wenn eine Sternschnuppe aufglimmt? Wenn ein Bakterium im Joghurt hockt? Wenn mein Schuh einen Geruch abgibt? Ist das Leben, wenn zwei Algen sich finden, und sollen sie sich dafür bedanken, und wenn ja, bei wem? Elsie findet, ich frage zu viel. Ich sollte es einfach entgegennehmen, dieses Leben. "Hast es gratis gekriegt, sei doch froh. Und kannst es jederzeit wieder loswerden, auch nicht schlecht."
Seite 26-27 // "Sehnsuchtreise klingt schön. Aber Vita hat keine Sehnsucht und ist nicht sicher, ob sie Sehnsucht möchte. Sehnsucht macht bloß krank oder traurig. Ein bisschen krank und traurig ist sie auch ohne Sehnsucht."
Seite 29 // "Mir geht es gut, sagt sie. Gut heißt, es geht mir so, wie es einem in meinem Alter und in meiner Situation zu gehen hat. Vieles ist schlecht, aber das ist normal, und normal ist gut."
Seite 145 // "Im Himmelreich wird es so sein, dass man Leute trifft, die man nie wiedersehen wollte."
(Bild- und Zitatrechte: Wunderraum Verlag)
Marianengraben von Jasmin Schreiber
Seite 9 // "Gedanken sind oft so unkontrollierbar wie die Liebe, die sie
auslöst. Und jetzt liebe ich dich nur noch gefangen in einer Zwischenwelt aus
Präteritum und Konjunktiv und in einer Realität, die vor deinem Tod ein Leben
und danach nur noch ein Zustand war."
Seite 10 // "Ein Buch in der Hand kann ein echter Rettungsanker sein - wenn
die See des Lebens zu raus ist, klammert man sich an Geschichten und lässt
sich von ihnen in Sicherheit bringen."
Seite 16 // "Das Ding mit dem Schmerz ist ja: Er kennt immer erst mal nur
Stärke, der Auslöser ist egal. Schmerz fährt hoch, bis er einhundert Prozent
hat, und dann steht man da und muss das irgendwie überleben, egal, was der
Auslöser ist."
Seite 52 // "Du bist allein, Paula. Aber erst jetzt verstand ich, dass man nur
wirklich einsam ist, wenn man zurückbleibt, wenn man übrig ist. Und dann fährt
man in die Berge, weil sie so unendlich groß und mächtig sind und man selbst
so klein und man hofft, dass das irgendetwas kompensiert. Dass die Weite des
Gebirges den Raum ausfüllen kann, den der andere zurückgelassen hat, dass das
Schmelzwasser der Gletscher in alle kleinen Ritzen und Lücken eindringt und
alles wieder mit Leben befüllt. Aber kein Gebirge der Welt kann diese Leere
kompensieren, und dann sitzt man plötzlich mit einem alten Mann und einem
latent aggressiven Schäferhund in einem Wohnmobil."
Seite 68 // "Das Schlimme an der Trauer ist ja, dass sich die Welt um einen
herum einfach weiterdreht", fing er an zu reden, "man selbst fühlt sich
grauenvoll, doch alle anderen gehen zur Arbeit, besuchen das Kino, schauen
Komödien und lachen, sie schlafen ganz normal und ja ... leben eben ihr Leben.
Man ist plötzlich ganz allein, weil man sich ganz anders anfühlt als die Leute
um einen herum, also in sich drin, Sie wissen schon. Man ist wütend, weil man
denkt: Jetzt wartet doch mal, wisst ihr nicht, was passiert ist? Die Welt geht
unter! Und die Realität ist eben: Nö. Man ist nicht wichtiger im Lauf der
Dinge als die anderen. Wie Welt geht auch nicht unter. Der Alltag geht halt so
voran und schleppt einen auch irgendwie mit. Und was einem da vielleicht so
vorkommt, als sei es eine unglaubliche Qual, ein furchtbarer Affront, ist dann
später auch die einzige Chance, wieder zurechtzukommen. Weil man irgendwann
wieder in das Karussell einsteigen und mitmachen kann, wenn man bereit dazu
ist. Eben, weil es nicht stehen geblieben ist. Die Welt wartet nicht auf
einen, das tut sie nie, glauben Sie mir - aber sie läuft einem auch nicht
davon."
Seite 77 // "Trauer ist seltsam, dachte ich. Ich fühlte mich wie ein alter
Rechner, der sich dauernd ohne offensichtlichen Grund aufhing und nur noch
Fehlermeldungen auswarf, die aber alle keinen Inhalt hatten."
Seite 115 // "Ich erkannte, dass ich durch deinen Tod eine Chance haben würde,
mich verabschieden zu können. Du bist für immer fort, endgültig, und hast jede
Hoffnung mitgenommen. Wärst du ins Koma gefallen, wäre ich für immer mit dir
in einer Zwischenwelt gefangen worden - mit dir und ohne dich gleichzeitig.
Dennoch schämte ich mich für diese Gedanken."
Seite 120 // "Was mich dem Leben immer ein bisschen misstrauisch
gegenüberstehen lässt: Die Unvorhersehbarkeit, also eigentlich das, was den
meisten Leuten so gut gefällt. Sie finden es spannend - ich finde es nur
beunruhigend, denn unvorhersehbar ist nicht nur der Überraschungsbesuch der
besten Freundin, die wir seit Jahren nicht gesehen haben, unvorhersehbar sind
auch all die Enden, die auf uns warten. Das Ende der Freundschaft, der Liebe,
des Lebens des kleinen Bruders - dein Ende."
Seite 121 // "Das wir alle sterben müssen ist so unglaublich, ich empfinde es
als eine grausame Ungeheuerlichkeit, als die schlimmste Beleidigung, die es
geben kann."
Seite 188 // "Menschen ertrinken, Füchse fressen Hühner, Leute sterben an
Krebs. Das sind alles Dinge, die furchtbar sind, aber passieren. Und es wird
nicht der letzte Tod sein. Ihre Eltern werden sterben und wenn Sie so alt sind
wie ich, können Sie froh sein, enn überhaupt noch genug Freunde leben, um eine
Skatrunde zu bilden, glauben Sie mir."
Seite 188 // "Ich sage Ihnen das, weil das Leben nicht auf Pause schaltet und
auf Sie wartet. Es geht weiter und auch Sie kommen dem Tod immer näher.
Trauern ist normal, auch länger trauern ist normal, aber nach zwei Jahren sein
Leben aufzugeben, das ist nicht normal. An einem Geländer am Abhang zu stehen
und sich zu wünschen, man würde den Mut finden zu springen, ist nicht
normal."
(Bild- und Zitatrechte: Eichborn Verlag)
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