Dienstag, 22. März 2022

Buchzitate im März - Teil 2

Ich hoffe, ich kann euch mit diesem tollen Mix an Buchzitaten, einen kleinen Einblick 
in die jeweiligen Bücher geben :) Alle 3 Bücher habe ich wahnsinnig gerne gelesen!

 

Soul Food von Elizabeth Acevedo
Seite 34 // "Manchmal hilft es gegen den Stich in der Brust, sich an den Dingen festzuhalten, die man in der Hand hat, statt sich mit denen zu beschäftigen, die man nicht kontrollieren kann."

Seite 47 // "Unsere Lebensgeschichte wird erst dadurch fesselnd, wenn man Risiken eingeht und Entscheidungen trifft, obwohl man Angst hat."

Seite 51 // "Seit der Sache mit Tyrone rede ich kaum noch mit solchen Typen. In diesem Alter sagen sie, was immer nötig ist, um zu bekommen, was sie wollen, und ich habe gelernt, schönem Gerede noch weniger zu trauen als einem schönen Gesicht."

Seite 57 // "Das Beste, was ein Vater für sein Kind tun kann, ist, eine Mutter zu lieben", habe ich mal irgendwo gelesen. Aber ich denke manchmal, das Beste, was Tyrone für Babygirl tun kann, ist, ihre Mutter in Ruhe zu lassen."

Seite 60 // "Es ist seltsam, Mutter zu werden, wenn das einzige Vorbild, das man je hatte, nicht die eigene Mutter ist."

Seite 61 // "Kann man jemanden vermissen, den man nie gesehen hat? Selbstverständlich. Ich habe mir eine Geschichte über meiner Mutter zurechtgelegt, und ich vermisse diese Person ganz unabhängig davon, ob meine wahre Mutter so gewesen ist oder nicht."

Seite 63 // "Es ist hart, wenn man eine Person so vermisst und doch andauernd weggehen muss, um für sie zu sorgen."

Seite 66 // "Die Welt ist ein Plattenspieler, der nie stillsteht, und wir Menschen wählen die Songs aus, die wir nur aussitzen, und jene, die uns zum Tanzen inspirieren."

Seite 87 // "Einem Vater wie meinem darf man nicht zu viel Platz einräumen. Denn er drängt sich rein und dehnt die Ecken aus, und wenn er wieder geht, bleibt nur eine übergroße Leere an der Stelle im Herzen, die Eltern einnehmen sollten."

Seite 158 // "Bedeutet es nicht genau das, Schwester zu sein? Alles zusammenzuhalten, wenn die andere auseinanderbricht?"

(Bild- und Zitatrechte: Rowohlt Verlag. Aus dem Englischen von Anne Brauner.)


Meter pro Sekunde von Stine Pilgaard
Seite 17 // "Ich persönlich finde, die Gegenwart wird überbewertet. Lebe jeden Tag, als wäre es der letzte, heißt es, aber das ist Unsinn. Hört um Gottes willen damit auf. Die Straßen wären menschenleer, kein Mensch würde mehr Verantwortung für irgendwas übernehmen. Die Leute würden den ganzen Tag mit ihren Liebsten im Bett bleiben und Zigaretten rauchen, ihre Eltern anrufen und denen alles verzeihen. Ich habe die Gegenwart so satt, immer ist man mittendrin, jetzt ist jetzt und jetzt noch mal und verdammt, jetzt schon wieder. Es ist kein Verbrechen, an morgen zu denken."

Seite 17-18 // "In jedem Freundeskreis gibt es bequeme Leute. Du kannst uns daran erkennen, dass wir bei Mitbringpartys immer mit Chips oder Schnaps auftauchen. Wir sind sehr sensibel und antworten im letzten Moment. Für unser Empfinden wird das Leben zum Gefängnis, wenn wir zu viele Verabredungen eingehen. Wir sehen die Zeit als etwas Abstraktes, mit einem eigenen Willen Begabtes an. Uns fällt es schwer,  etwas zu verstehen, das eigentlich sonnenklar ist. Ohne Datum kein Weihnachtsessen. Da muss geschmückt werden, ein Fortbewegungsmittel muss organisiert werden. Wir kommen mit einem schiefen Lächeln an, und wegen unseres schlechten Gewissens benehmen wir uns schlecht."

Seite 48 // "Pack das Problem an. Vergiss nicht, es gibt viele verschiedene Organisationsstrukturen, und die Welt ist voller freundlicher Menschen, die bereit sind, uns bei den Herausforderungen das Daseins zur Seite zu stehen. Wenn man die Hand ausstreckt, findet man sicher jemanden, der einem High Five gibt."

Seite 54 // "Leider funktionieren Seelenverwandte nur selten gut als Paar, das sage ich, obwohl ich die Attraktion sehr gut nachvollziehen kann. Ich persönlich werde auch eher von Leuten angezogen, die nicht selbst für sich sorgen können. Ihre Unsicherheit und meine erkennen einander wieder, daraus entsteht diese besondere Gemeinschaft, die in dem Wissen liegt, dass man, wenn es so weit ist, nicht allein mit Pauken und Trompeten untergeht."

Seite 102 // "Meinem Freund bereitet es regelrechte Übelkeit, wenn ich zu Verallgemeinerungen oder Vereinfachungen greife, dabei ist das doch nur ein unschuldiger Versuch, mir einen Überblick im Leben zu verschaffen."

Seite 210 // "Ich persönlich kenne eine Wut, die sofort und nur dann aufwallt, wenn ich Menschen, die ich mal geliebt habe, in Fleisch und Blut wiedersehe. Schaue ich einen kleinen Augenblick weg, verwandelt sich die Raserei in ungetrübte Liebe, die ohne Rücksicht auf Verluste weiterlebt und jederzeit wieder aufflammen kann."

(Bild- und Zitatrechte: Kanon Verlag. Aus dem Dänischen von Hinrich Schmidt-Henkel.)


Auf Basidis Dach von Mona Ameziane
Seite 28 // "Jedes wichtige Ereignis macht aus dem Ort, an dem es stattfindet, einen wichtigen Ort, und wenn alle wichtigen Orte in einem Ort versammelt sind, dann muss man ihn einfach mögen."

Seite 86 // "Mit sechs sollte man am besten schon schwimmen können, mit zehn so langsam Ironie verstehen, mit ungefähr 15 die ersten Schmetterlinge im Bauch, mit 19 den Abschluss in der Tasche und mit spätestens Mitte 20 eine eigene Wohnung haben. Eine Frau, die mit 35 noch kein Kind an der Hand hält, kann keinen Sekt mehr ablehnen, ohne dass jemand zwinkern auf ihren Bauch deutet, wer sich mit Mitte 40 ein E-Bike kauft, muss sich Rentner-Sprüche anhören, und wer mit Ende 50 noch bunte Sneaker trägt, trauert im besten Fall der eigenen Jugend ein wenig zu stark hinterher oder steckt im schlimmsten Fall ganz tief in einer späten Midlife-Crises. Diese gesellschaftlichen Vorstellungen sind wie eine Art ungeschriebener Ablaufplan fürs Altern. Ein paar Dos und Dont`s, an denen man sich, getaktet durch die verstreichenden Lebensjahre, entlanghangeln kann, um nicht unangenehm aufzufallen oder gar unterzugehen. Was wäre aber, wenn wir, wie Basidi, keine Ahnung hätten, an welchen Punkt des Lebens eir uns gerade befinden? Wenn wir nicht mehr ständig >>Langsam müsste ich mal...<<, >>Warum habe ich noch nicht...<< und >>Längst sollte ich schon...<< denken, sondern die Zeit für andere Dinge nutzen würden? Zum Beispiel für das Essen von sehr viel Olivenöl, denn das ist nicht nur lecker und gesund, sondern kann in angespannten Lebenslagen auch ein grandioser Eisbrecher sein."

Seite 95 // "Geld ist alles andere als ein Garant für Glück, aber es kann eine ganze Menge erleichtern. Vor allem in einem Land, in dem man sich gut ärztliche Versorgung, gute schulische Ausbildung und somit auch gute Aussichten für die eigene Zukunft erkaufen muss."

Seite 109 // "In seiner Welt ist ein sicheres Leben ohne Existenzängste der größte Erfolg, in meiner Welt ist es nicht mehr als eine notwendige Bedingung auf dem Weg zum Erfolg."

Seite 127 // "Ich kann nachvollziehen, dass Glaube im Alltag Halt geben und Sicherheit vermitteln kann, aber ich verstehe auch all jene, die das komplett anders sehen."

Seite 189 // "Nur weil eine Person sprachlich, kulturell und sozial gut integriert ist, heißt das noch lange nicht, dass sie sich tief im Innern auch immer genauso fühlt."

(Bild- und Zitatrechte: Kiepenheuer & Witsch Verlag)


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